Höfe in Prenzlauer Berg und Mitte

 

Die Hofarchitektur in Berlin entstand aus einem ungeheuren Bedarf an Wohn- und Arbeitsraum an der Wende
zum 20. Jahrhundert, ausgelöst durch ein immenses Bevölkerungswachstum. Zwei bis acht Häuser
hintereinander, verbunden durch Höfe und Durchgänge, sind keine Seltenheit. Manchmal bilden sich regelrechte
Labyrinthe. Vorne und quer befinden sich meist Wohnhäuser, in den hinteren Höfen können gerne auch
Werkstäten jeder Couleur sein. Die Größe des einzelnen Hofs war durch klare Regelungen festgelegt: ein
Pferdefuhrwerk musste darin wenden können.
Viele Höfe überstanden den zweiten Weltkrieg, nicht wenige auch den Wiederaufbau im Westen und den Verfall
während der Mangelwirtschaft im Osten. Weltbekannt sind mittlerweile die Hackeschen Höfe, durch ihre im
Jugendstil mit Kacheln verzierten Fassaden. An den “reicheren” Straßenzügen wurden viele Höfe aufwändig
saniert und die Wohnungen oft zu Büroräumen umgewandelt. In “Szenevierteln” und ruhigeren Wohngegenden
dagegen gibt es noch viel Unverfälschtes - im besten und im schlechtesten Wortsinn.
In vielen Stadtbezirken sind Höfe erhalten, die fotografisch Interessantes bieten.

Die Fotografien in diesem Artikel entstanden in nur wenigen Straßenzügen während eines fotografischen Streifzugs im Frühjahr 2015 in den Bezirken Prenzlauer Berg und Mitte.