Beton - es kommt darauf an, was man daraus macht

So lautete ein Werbeslogan der Agentur Springer & Jacoby aus den 1980er Jahren, lanciert für die Beton- und Zementindustrie. Ich finde, er trifft genau, positiv wie negativ, und zwar auch für Bauwerke, die schon lange vor der oben genannten Nutzung dieser Redewendung entstanden, ebenso wie für heutige Gebäude.

Ein Beispiel, das mich fasziniert hat, ist die Trauerhalle auf dem Friedhof Westhausen in Frankfurt am Main. Sie entstand im Jahr 1960, gestaltet vom Architekten Günter Bock und dem Bildhauer Otto Herbert Hajek, und hat zur Entstehungszeit heftige Kontroversen ausgelöst. Die eigentliche Trauerhalle mit ihren Nebenräumen unter einem mehrfach gefalteten Dach wird begleitet und durchdrungen von einer 75m langen Stahlbetonmauer, die auf beiden Seiten mit gegenstandslosen Reliefs versehen ist. Das Ensemble steht unter Denkmalschutz.